Heute erschien das neue WordPress-Update auf die Version 5.5. Dieses enthält eine entscheidende Neuerung, die für viele Nutzer auf den ersten Blick große Vorteile bringt: Updates für Plugins und Themes können ab sofort automatisch erfolgen. Das klingt zunächst gut, sollen doch insbesondere Sicherheitsupdates möglichst zeitnah eingespielt werden. Da liegt es nah, diese gleich automatisch installieren zu lassen. Schneller kann ein Update nicht erfolgen. Ist das so gut wie es scheint oder gibt es auch Nachteile?
Wie funktionieren automatische Updates?
Nach der Installation des WordPress-Updates ist zunächst alles wie bisher. Die automatischen Updates sind zunächst ausgeschaltet. Neu sind die zusätzlichen Links in der Übersichtsliste der installierten Plugins. Hier können für jedes einzelne Plugin automatische Updates eingeschaltet werden.
Automatische Aktualisierungen für Themes können Sie jeweils auf der Theme-Detailseite einschalten.
Wenn automatische Updates eingeschaltet wurden, prüft WordPress zweimal täglich, ob neue Updates vorliegen, und installiert diese sofort. Dabei wird nicht unterschieden, ob es sich um Sicherheitsupdates, Fehlerbehebungen oder neue Hauptversionen handelt. Auch Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Plugins und Themes können bei dieser Art der Installation von Updates nicht berücksichtigt werden.
Gibt es Risiken bei der Nutzung automatischer Updates?
Der größte Vorteil automatischer Updates birgt gleichzeitig das größte Risiko. Diese Updates werden sofort und ohne Aufsicht eingespielt – in der Nacht, am Wochenende oder wenn der Betreiber sich an einem Tropenstand vergnügt. Das ist eine gute Idee zur Begrenzung von Sicherheitsrisiken, von denen der Betreiber zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht erfahren hätte. Wenn jedoch dabei ein Fehler auftritt, wird die Webseite, ebenfalls in Abwesenheit und ohne Kenntnis des Betreibers, möglicherweise ausfallen oder zerstört.
Was für Probleme können bei automatischen Updates auftreten?
Eingespielte Updates können fehlerhaft sein. Es können Kompatibilitätsprobleme mit anderen Plugins auftreten. Es können technische Probleme beim Laden und Einspielen der Updates auftreten, so dass die Installation nicht abgeschlossen werden kann, was zu einem weißen Bildschirm anstellen des Webseiteninhalts führt.
Für wen und was sind automatische Updates geeignet?
Wenn Sie Ihre Updates bisher immer zeitnah eingespielt haben, dabei nie Probleme aufgetreten sind, Sie nicht mehrere Plugins mit ähnlichen Funktionen verwenden und Sie nicht auf die Funktionsfähigkeit Ihrer Webseite angewiesen sind, können Sie automatische Updates einschalten. Das gilt insbesondere, wenn Sie WordPress als reines Blog mit nur wenigen Plugins betreiben.
Die Seite sollte dann dennoch regelmäßig auf Funktionsfähigkeit geprüft werden, da sich ansonsten insbesondere nach mehreren Updates eine Fehlersuche sehr schwierig gestalten kann.
Unabhängig davon kann es sinnvoll sein, bestimmte Plugins mit möglicherweise zeitkritischem Inhalt wie Sicherheitsplugins, automatisch upzudaten.
Ein nicht verwendetes Standardtheme kann ohne großes Risiko automatisch aktualisiert werden. Dasselbe gilt für verwendete Themes ohne Child-Theme. Hier sind Kompatibilitätsprobleme sehr unwahrscheinlich und das Risiko beschränkt sich auf die Gefahr technischer Probleme bei der Installation.
Für wen sind automatische Updates ungeeignet?
Ungeeignet sind automatische Updates, wenn Sie auf die Funktionsfähigkeit der Webseite angewiesen sind, und für Kombinationen von Plugins, bei denen es in der Vergangenheit zu Problemen beim Update gekommen ist. Das gilt insbesondere für Verkaufsplattformen und Webseiten mit sehr vielen Besuchern.
Hier ist es sinnvoller, regelmäßig auf Updates zu prüfen und diese so schnell wie möglich (was nicht immer bedeutet sofort) einzuspielen.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie automatischen Updates einschalten sollten oder nicht, fragen Sie uns. Wir helfen Ihnen gern weiter.